Anekdote

Laura, eine 14-jährige Schülerin, hat Schwierigkeiten, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Bei ihr wurde Mutismus diagnostiziert, eine seltene Kommunikationsstörung, die meist bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Obwohl ihre Sprachentwicklung altersgerecht abgeschlossen ist, spricht Laura nicht.

Im Rahmen eines Projekts mit einer Förderschule besuchte Laura einmal wöchentlich für drei Monate die „Glückslamas“. Gemeinsam mit drei weiteren Schülern kümmerte sie sich um die Pflege und Versorgung der Tiere. Schon nach kurzer Zeit baute Laura eine spürbare Verbindung zu den Lamas auf. Die Tiere reagierten äußerst sensibel auf sie und suchten immer wieder den Kontakt.

Bereits nach vier Wochen begann Laura, leise mit den Lamas zu sprechen, wenn sie sich unbeobachtet fühlte – besonders mit ihrem Lieblingslama Manfred. Die beiden hatten eine außergewöhnliche Verbindung, die Lauras Vertrauen sichtbar stärkte. Nach zwei Monaten wagte Laura schließlich, mit einzelnen Mitschülern und Lehrkräften zu sprechen, um von ihren Erlebnissen mit den Lamas zu berichten – stets mit einem Lächeln im Gesicht.

Lamas haben eine beruhigende und entschleunigende Wirkung. Der Umgang mit den Tieren erfordert Offenheit und Mut, was Lauras Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl enorm stärkte. In der tiergestützten Pädagogik liegt eine große Chance: Tiere sind vorurteilsfrei und nehmen den Menschen so an, wie er ist. Sie reagieren auf Schwingungen, geben bedingungslos Vertrauen und laden dazu ein, im Moment zu leben – ganz ohne Druck oder Erwartungen.